Im Langacker 1, Ochtendung, so lautet die Anschrift des neuen Basaltwerkes Langacker, das die Rheinischen Provinzial-Basalt- und Lavawerke (RPBL) am 12. September nicht nur offiziell einweihten, sondern im Rahmen eines „Nachbarschaftstreffs“ auch der Bevölkerung von Ochtendung und Plaidt präsentierten.

Da das Basaltvorkommen in Mayen, einem der traditionellen RPBL-Standorte in der Eifel, erschöpft ist, liefen seit 1998 die Planungen für einen Ersatzstandort. In langwierigen Verhandlungen gelang es, einen Konsens zwischen Politik, Behörden sowie Umwelt- und Naturschutz zu erzielen, um dieses neue Werk „auf der grünen Wiese“ errichten zu können. „Es ist ein enormer Kraftakt, einen Tagebau zur Rohstoffgewinnung neu zu erschließen“, betonte RPBL-Geschäftsführer Thomas Blau bei der Begrüßung der Gäste zur Eröffnung.

Vertreter von Politik, Behörden, Lieferanten, Kunden und Gesellschaftern überzeugten sich bei einem Rundgang davon, wie leise und staubfrei aus dem Langacker-Basalt Schotter, Edelsplitte und Sande aufbereitet werden.

Das neue, hochmoderne Basaltwerk wurde direkt neben der Lagerstätte errichtet. Dort wird seit dem Frühjahr 2014 Basalt gewonnen und zu hochwertigem Schotter, Edelsplitten und Sanden aufbereitet. Der erste Spatenstich erfolgte im Sommer 2013. Bereits im Frühjahr 2014 konnte die neue Brech- und Klassieranlage in Betrieb gehen. Damit ist die Versorgung der Region mit diesem wichtigen Naturstein für den Straßen-, Beton und Gleisbau auch in den kommenden Jahrzehnten gesichert.

Landrat Dr. Alexander Saftig gratulierte RPBL in seinem Grußwort zu „dem langen Atem“, den das Unternehmen bei der Umsetzung dieser Investition bewiesen habe. „Natursteine wie Basalt stehen dem Fortschritt nicht im Weg, sondern helfen, Fortschritte zu erzielen“, zeigte sich Saftig überzeugt.

Ochtendungs Bürgermeisterin Rita Hirsch lobte den „guten Kompromiss“, der nach einem langen Prozess zwischen Gemeinde, Bürgerinitiative und RPBL gefunden worden sei. Sie gehe davon aus, dass dieses „Miteinander“ auch die weitere Zukunft prägen wird.

Dies sicherte Thomas Blau für sein Unternehmen, auch im Namen der RPBL-Gesellschafter, zu. Den Gästen wurde in einer detaillierten Präsentation das neue Werk vorgestellt, bevor es mit dem „berühmten Knopfdruck“ – auf einem Tablet-Computer – gemeinsam von Bürgermeisterin Hirsch und Thomas Blau offiziell gestartet wurde. Und zum großen Erstaunen der Ehrengäste: Das Werk arbeitet äußerst leise und staubfrei. Nicht zuletzt eine Folge der umfassenden Maßnahmen zum Schutz vor Emissionen von Lärm und Staub, die bei der Investition in zweistelliger Millionenhöhe, umgesetzt wurden. So ist die Anlage komplett „eingehaust“ und die Entstaubungsanlage kann pro Stunde rund 180.000 Kubikmeter Staub filtern. Daher liegen alle Emissionswerte der neuen Anlage unter den gesetzlich geforderten Werten.

Mit einem „Knopfdruck“ nahmen Ortsbürgermeisterin Rita Hirsch und RPBL-Geschäftsführer Thomas Blau (1.v. lks.) das neue Basaltwerk Langacker offiziell in Betrieb.

Es assistierten: Uwe Schäfers, Betriebsleiter und Thorsten Kath, technischer Leiter (3. und 4. v. lks.)

Die feierliche Einsegnung des Werkes übernahm Pfarrer Bernhard Fuchs von der katholischen Kirchengemeinde Ochtendung.

Die Aufbereitungsanlage des Basaltwerks verfügt, dem Stand der heutigen Technik entsprechend, über einen Sekundär-, zwei Tertiär-Kegelbrecher sowie einen Horizontalbrecher. Diese können aus dem gewonnenen, über zwei Kubikmeter großen und bis zu 6000 Kilogramm schweren, Basaltgestein Schotter und Edelsplitte in der Größe von 0,063 Millimeter bis zu 63 Millimeter

produzieren. Fünf Siebmaschinen mit insgesamt 150 Quadratmeter Siebfläche „sortieren“ die Natursteinprodukte nach Größe.

Neben der Aufbereitungsanlage entstanden ein neues Sozialgebäude, eine Werkstatt sowie eine Tankstelle. Auch das RPBL-Zentrallabor hat im neuen Gebäude in Zukunft seinen Hauptstandort. Der vollautomatische Verwiegeprozess, in den die Verladung eingebunden ist, sorgt für schnelle Kundenabwicklung. An der Fahrzeugwaage werden die LKW-Nummernschilder per Kamera erfasst, sodass Wiege-, Verlade- und Versandsystem miteinander „kommunizieren“ können. Die Autorisierung der Lieferscheine erfolgt per digitaler Unterschrift.

Beim später stattfindenden Nachbarschaftstreff nahmen einige hundert Bürger aus Ochtendung und Plaidt die Gelegenheit wahr, das neue Basaltwerk bei Führungen aus der Nähe kennen zu lernen.

Fotos: RPBL

Sinzig, 18. September 2014

Download: 18.09.2014 RPBL Eröffnung Langacker